Illusionsmalerei

Der Begriff Trompe-l´Œil kommt aus dem Französischen und bedeutet „Täusche das Auge“. Diese Kunstgattung hat den Anspruch nicht nur Kunstwerk, sondern Teil der Realität zu sein. Das Spiel mit Licht und Schatten führt zu einer plastischen und realitätsnahen Räumlichkeit, die eine perfekte Illusion schafft und sich mitunter in der Liebe zum Detail verliert.

Ganz gleich welche Größe: Die Kunst liegt in der korrekten Konstruktion der Perspektiven und Maßstäbe – schließlich muss das Wandbild später sowohl aus der Ferne als auch aus unmittelbarer Nähe natürlich wirken. Erreicht wird dies mit Verzerrungen, Schattierungen und dem Spiel mit unterschiedlichen Größenverhältnissen, die vorab zum Teil aufwändig digital konstruiert werden.

Technik

Im Gegensatz zu vielen anderen Wandkünstlern arbeitet Creative Stadt mit Pinsel und Farbeimer. Auch die als Leinwand dienenden Fassaden werden in der Regel speziell vorbereitet. Erst eine sehr feine Putzstruktur ermöglicht den hohen Detailgrad, der nicht zuletzt für die plastische Wirkung und die ausgeklügelten Schattierungen notwendig ist.

Durch ein zertifiziertes Fassadensystem kann darüber hinaus die Langlebigkeit garantiert werden. Die Wandbilder bleiben so über Jahrzehnte erhalten.

Finanzierung

Neben der alleinigen Finanzierung durch den Auftraggeber eignen sich die Projekte aufgrund ihrer Zielsetzung in entsprechenden Gebietskulissen auch zu einer begleitenden Finanzierung im Rahmen der Städtebauförderung. Aufgrund des städtebaulichen Backgrounds ist Creative Stadt mit den Verfahren und Antragswegen vertraut.

Eine weitere Möglichkeit liegt in der gemeinsamen Umsetzung mit lokalen Unternehmen. Diese beteiligen sich als Projektpartner an der Finanzierung und werden im Gegenzug mit einem auf die Unternehmenstätigkeit ausgerichteten Bilddetail in das Motiv eingefügt und somit zum Bestandteil des Wandgemäldes. Sie erhalten Publikationsrechte am Kunstwerk und können dies für ihr Unternehmensmarketing nutzen.

Partizipative Motiventwicklung

Den Ausgangspunkt für die Motiventwicklung bildet eine intensive Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Ort. Neben der Geschichte werden dabei lokale Besonderheiten, Personen der Zeitgeschichte oder Vorstellungen des Auftraggebers mit einbezogen. Diese erste Sammlung von Themenansätzen und Bildvorlagen bildet die Basis für einen kooperativen Prozess unter Beteiligung des Auftraggebers, der Stadtverwaltung und lokaler Akteure. Dies können z.B. Anwohner, Beteiligungsgremien in Stadtentwicklungsprozessen, Vereine oder Kirchengemeinden sein.

Die gemeinschaftliche Ideenfindung trägt wesentlich zu einer langfristigen Akzeptanz und hohen Identifikation mit dem späteren Kunstwerk bei. Auch die Erschließung lokalen Wissens und privater Quellen ist von großer Bedeutung – diese lassen das spätere Motiv erst lebendig werden.

Entwurf

Diese aus den Workshops generierten Ergebnisse werden im nächsten Schritt von den Künstlern aufgegriffen und in Entwurfsskizzen verwandelt. Aufgrund des Detailreichtums der späteren Wandkunstwerke gelingt es in der Regel, mehrere der erarbeiteten Themenideen aufzugreifen und darzustellen. Oft verschmelzen verschiedene Zeitebenen und auch zunächst gegensätzlich erscheinende Elemente bekommen durch eine neue Interpretation eine ganz andere Bedeutung.

Die zuvor aufbereiteten Planunterlagen der Wand bilden von Beginn an eine technische Grundlage. So werden z.B. echte und gemalte architektonische Elemente gleich mit der passenden Perspektive in das Motiv integriert. Das Ergebnis wird mit den beteiligten Akteuren abgestimmt und dann final ausgearbeitet.

Realisierungsphase

Bevor die Ausführung an der Wand beginnen kann, steht zunächst die Arbeit im Atelier an. Auf Basis des ausgearbeiteten Entwurfes erstellen die Künstler hier entsprechende Vorlagen und Schablonen. Obwohl der Entwurf dem Ergebnis schon sehr nahe kommt, entsteht das eigentliche Bild erst an der Wand. Nachdem diese eingerüstet und der Untergrund entsprechend vorbereitet wurde, werden zunächst die groben Konturen und Perspektiven angelegt.

Schritt für Schritt entstehen in den kommenden Wochen weitere Schichten der gemalten Architektur bevor langsam einzelne Personen und charakteristische Details sichtbar werden. Mit jedem Tag wächst das Bild ein Stück und zieht die Aufmerksamkeit der Betrachter auf sich.

Öffentlichkeitsarbeit

Spätestens wenn sich die Entstehung des Wandbildes aus dem Stadtraum beobachten lässt, entstehen Aufmerksamkeit und Interesse in der Öffentlichkeit. In Abstimmung mit unseren Auftraggebern begleiten wir das gesamte Vorhaben – von der ersten Idee, über die Suche nach möglichen Projektpartnern, der Beteiligungsphase zur Motiventwicklung bis zur feierlichen Übergabe des fertigen Wandbildes – mit einer maßgeschneiderten Öffentlichkeitsarbeit.

Diese umfasst z.B. Pressemitteilungen und -termine, die Bereitstellung von Bildmaterial, Interviews, die Durchführung von Baustellenbesichtigungen, die Erstellung von Flyern und Prospekten bis hin zu Social-Media-Angeboten und die Erstellung von Videoclips.